Granatsplitter: Ein köstliches Gebäck aus alten Zeiten

Granatsplitter – allein der Name weckt die Neugierde. Ein Gebäck, das aussieht wie eine süße Explosion, ist tatsächlich eine köstliche Kombination aus Schokolade, Biskuitbröseln und Sahne. Ursprünglich wurde Granatsplitter von Konditoren erfunden, um übrig gebliebene Kuchen- und Gebäckreste zu verwerten, doch heute ist es weit mehr als nur eine Resteverwertung: Es ist ein echtes Traditionsgebäck, das in vielen deutschen Bäckereien noch heute angeboten wird. Die Kombination aus einer weichen Füllung, knusprigen Bröseln und einer knackigen Schokoladenglasur macht Granatsplitter zu einem unwiderstehlichen Leckerbissen.

In diesem Artikel tauchen wir ein in die Geschichte des Granatsplitters, seine Zubereitung und Variationen, und wie du dieses Gebäck zu Hause ganz einfach nachbacken kannst.


Die Geschichte des Granatsplitters

Das Rezept für Granatsplitter hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert, als es in Deutschland eine gängige Praxis war, nichts von den teuren Zutaten wie Butter, Zucker und Mehl zu verschwenden. Konditoren sammelten übrig gebliebene Kuchen- oder Tortenreste und verwandelten sie in eine neue, süße Kreation – den Granatsplitter. Diese Technik diente nicht nur der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, sondern schuf auch ein Gebäck, das schnell an Beliebtheit gewann.

Der Name “Granatsplitter” stammt von der äußeren Form des Gebäcks, das an die zackigen Splitter eines Granats erinnert – mit einer dicken Schokoladenschicht und einer unregelmäßigen Struktur. Heute hat dieses nostalgische Gebäck nicht nur in deutschen Bäckereien, sondern auch auf Kaffee- und Kuchentafeln einen festen Platz.


Zutaten für Granatsplitter

Traditionell werden Granatsplitter aus Kuchenresten hergestellt, aber du kannst sie auch ganz leicht von Grund auf neu zubereiten. Hier sind die Zutaten für etwa 10 Stück:

Für die Füllung:

  • 200 g Biskuit- oder Kuchenreste (alternativ Löffelbiskuits oder einfache Rührkuchenstücke)
  • 100 g Butter (weich)
  • 50 g Puderzucker
  • 2 EL Kakao
  • 100 g gehackte Schokolade (Zartbitter oder Vollmilch)
  • 2 EL Rum oder ein paar Tropfen Rumaroma (optional)
  • 100 g Sahne

Für die Glasur:

  • 200 g Zartbitterschokolade
  • 1 TL Kokosfett (optional, für Glanz)

Zubereitung von Granatsplittern

Die Zubereitung von Granatsplittern ist einfach und erfordert keine besonderen Fähigkeiten. Folge diesen Schritten, um das köstliche Gebäck zu Hause selbst zu machen:

1. Kuchenreste zerkleinern:

Wenn du keine fertigen Kuchenreste hast, kannst du einen einfachen Rührkuchen oder Biskuitboden zubereiten. Zerbröckle die Kuchenstücke in eine Schüssel. Je feiner, desto besser – das erleichtert die Weiterverarbeitung. Alternativ kannst du Löffelbiskuits verwenden, die du ebenfalls fein zerbröselst.

2. Schokoladenfüllung vorbereiten:

Die weiche Butter in einer Schüssel mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Den Kakao dazugeben und gut verrühren. Die gehackte Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und ebenfalls unter die Butter-Zucker-Mischung rühren. Nun den Rum oder Rumaroma hinzugeben, falls du magst, und die Sahne unterheben.

3. Füllung formen:

Die Kuchenbrösel in die Schokoladenmasse einarbeiten, bis eine homogene, formbare Masse entsteht. Falls die Masse zu trocken ist, kannst du etwas mehr Sahne hinzufügen. Forme aus der Masse kleine, kegelförmige Häufchen, die an die Form von Granatsplittern erinnern. Die fertigen Häufchen auf ein Backblech legen und für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit sie fest werden.

4. Glasur vorbereiten:

In der Zwischenzeit die Zartbitterschokolade zusammen mit dem Kokosfett über einem Wasserbad schmelzen. Das Kokosfett sorgt dafür, dass die Glasur später glänzt und sich leichter auftragen lässt.

5. Granatsplitter glasieren:

Die gekühlten Granatsplitter in die flüssige Schokolade tauchen, sodass sie vollständig überzogen sind. Am besten nimmst du dafür eine Gabel, sodass die überschüssige Schokolade abtropfen kann. Die glasierten Granatsplitter auf ein Gitter oder Backpapier legen und die Schokolade fest werden lassen.


Tipps für die perfekten Granatsplitter

  • Variiere die Aromen: Neben dem klassischen Rum kannst du auch andere Aromen wie Vanille, Orangenlikör oder Kaffeelikör verwenden, um den Granatsplittern eine besondere Note zu verleihen.
  • Resteverwertung: Dieses Gebäck ist perfekt, um übrig gebliebene Kuchenreste zu verwerten. Egal ob Rührkuchen, Biskuit oder sogar trockene Muffins – alles kann in Granatsplitter verwandelt werden.
  • Knusprige Füllung: Für etwas zusätzlichen Biss kannst du gehackte Nüsse, wie Haselnüsse oder Mandeln, unter die Füllung mischen.
  • Aufbewahrung: Granatsplitter halten sich in einer luftdichten Dose im Kühlschrank etwa eine Woche. Sie eignen sich daher hervorragend zum Vorbereiten und sind immer griffbereit, wenn sich Besuch ankündigt.

Variationen von Granatsplittern

Obwohl die klassische Variante aus Schokolade, Butter und Kuchenresten besteht, gibt es unzählige Möglichkeiten, Granatsplitter zu variieren und zu verfeinern:

  • Weiße Granatsplitter: Für eine edle Variante kannst du statt dunkler Schokolade weiße Schokolade verwenden und die Füllung mit hellen Kuchenbröseln zubereiten. Diese Variante sieht besonders festlich aus.
  • Fruchtige Granatsplitter: Um den Granatsplittern eine fruchtige Note zu geben, kannst du gehackte Trockenfrüchte wie Aprikosen oder Rosinen in die Füllung mischen. Auch etwas Orangenabrieb sorgt für Frische.
  • Nussige Granatsplitter: Wenn du Nussliebhaber bist, kannst du gehackte Nüsse in die Füllung einarbeiten oder die fertigen Granatsplitter mit gehackten Nüssen bestreuen, bevor die Schokoladenglasur trocknet.
  • Kokos-Granatsplitter: Ein Hauch von Exotik lässt sich mit Kokosraspeln erreichen. Bestäube die Granatsplitter nach dem Glasieren mit Kokosraspeln oder mische Kokos in die Füllung.

Beilagen und Serviervorschläge

Granatsplitter sind ein kleines, aber feines Gebäck, das sich perfekt für jede Kaffeetafel eignet. Hier sind einige Ideen, wie du sie am besten servieren kannst:

  • Mit Kaffee oder Tee: Granatsplitter passen hervorragend zu einer Tasse Kaffee oder Tee. Besonders gut harmonieren sie mit kräftigem Espresso oder einer Tasse Cappuccino.
  • Dessertteller: Auf einem bunten Dessertteller serviert, machen Granatsplitter auch optisch einiges her. Kombiniere sie mit anderen kleinen Gebäcken oder Pralinen für eine süße Vielfalt.
  • Mit Sahne oder Eis: Wenn du es noch luxuriöser magst, kannst du die Granatsplitter mit einem Klecks Schlagsahne oder einer Kugel Vanilleeis servieren. Die kühle Sahne oder das Eis ergänzen die schokoladige Füllung perfekt.

Fazit: Granatsplitter – Ein Genuss aus der Konditorei

Granatsplitter sind nicht nur ein Gebäck mit Geschichte, sondern auch eine einfache und köstliche Möglichkeit, Kuchenreste zu verwerten. Die Kombination aus Schokolade, knusprigen Bröseln und einer weichen Füllung macht sie zu einem echten Genuss für Jung und Alt. Ob klassisch mit dunkler Schokolade, fruchtig mit getrockneten Früchten oder nussig mit gehackten Nüssen – die Möglichkeiten sind endlos.

Probiere dieses Rezept aus und entdecke, wie einfach es ist, diese kleinen, süßen Köstlichkeiten selbst zu Hause herzustellen. Granatsplitter sind das perfekte Gebäck für besondere Anlässe oder einfach als süßer Snack zwischendurch.

Copy

Leave a Comment