Die Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Gerichten der traditionellen deutschen Küche. Ein wahrer Festtagsklassiker, der viele Erinnerungen an gemütliche Familienessen und Omas deftige Hausmannskost weckt. Die Rinderroulade, gefüllt mit Speck, Zwiebeln, Senf und Gewürzgurken, kombiniert mit dem süß-säuerlichen Rotkohl und den weichen, goldbraun gebratenen Klößen, ergibt ein köstliches und herzhaftes Gericht, das sowohl an kalten Wintertagen als auch an festlichen Anlässen nicht fehlen darf.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um diese traditionelle Mahlzeit selbst zuzubereiten – von der Wahl des richtigen Fleisches bis hin zu den besten Tipps für das perfekte Ergebnis.
1. Die Geschichte der Rinderroulade
Rinderrouladen haben ihren Ursprung in Europa und sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der deutschen Küche. Im Mittelalter war das Rindfleisch oft teurer und seltener als Schweine- oder Geflügelfleisch, weshalb Rinderrouladen besonders bei festlichen Anlässen oder am Sonntag serviert wurden. Mit der Zeit entwickelte sich das Gericht in vielen deutschen Haushalten zu einem Klassiker.
Traditionell wird eine Scheibe Rindfleisch dünn ausgerollt, mit würzigen Zutaten wie Senf, Speck, Zwiebeln und Gewürzgurken gefüllt, zusammengerollt und in einem aromatischen Sud langsam geschmort. Dieser Schmorprozess sorgt dafür, dass das Fleisch besonders zart wird und alle Aromen tief in die Roulade einziehen.
Rotkohl und Klöße, die typischen Beilagen, sind ebenfalls tief in der deutschen Esskultur verwurzelt. Während der Rotkohl besonders im Herbst und Winter beliebt ist, sind Klöße – ob Kartoffel- oder Semmelknödel – eine unverzichtbare Ergänzung zu Saucenreichen Gerichten wie Rinderrouladen.
2. Die Wahl der richtigen Zutaten
Damit deine Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen ein voller Erfolg wird, kommt es auf die Qualität und Frische der Zutaten an. Hier eine Übersicht der benötigten Zutaten und worauf du achten solltest:
Für die Rinderrouladen:
- 4 Rinderrouladen (ca. 150-180 g pro Stück) 🥩
Achte darauf, dünne, gleichmäßige Scheiben von der Oberschale oder Hüfte zu verwenden. Das Fleisch sollte frisch und zart sein. - 4 TL Senf (mittelscharf oder scharf, je nach Vorliebe)
Der Senf sorgt für eine schöne Würze und harmoniert perfekt mit dem Speck und den Gurken. - 4 Scheiben Speck 🥓
Der Speck verleiht der Roulade einen herzhaften Geschmack und sorgt für zusätzliche Saftigkeit. - 1 Zwiebel, fein gehackt 🧅
Zwiebeln sind ein Muss für die Füllung, da sie den Rouladen eine leichte Süße verleihen. - 4 Gewürzgurken (oder Cornichons), in Streifen geschnitten 🥒
Gewürzgurken bringen eine leicht säuerliche Note in die Füllung. - Salz und Pfeffer
Um die Rouladen vor dem Rollen leicht zu würzen. - 2 EL Butterschmalz oder Öl zum Anbraten
Butterschmalz gibt den Rouladen einen besonders feinen Geschmack. - 500 ml Rinderfond oder Brühe
Die Basis für die aromatische Sauce. - 2 Lorbeerblätter, 5 Wacholderbeeren
Für den aromatischen Schmoransatz.
Für den Rotkohl:
- 1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 1 kg) 🥬
- 1 Apfel, gerieben 🍎
Der Apfel bringt eine leichte Süße in den Rotkohl. - 1 Zwiebel, fein gehackt 🧅
- 2 EL Butterschmalz oder Öl zum Anbraten
- 200 ml Rotwein oder Apfelsaft 🍷🍏
Rotwein gibt dem Rotkohl eine edle Note, Apfelsaft macht ihn fruchtiger. - 2 EL Apfelessig
Für die leichte Säure im Kohl. - Salz, Pfeffer, Zucker
Zum Abschmecken.
Für die Klöße:
- 1 kg mehligkochende Kartoffeln 🥔
Diese Sorte eignet sich am besten für Klöße, da sie gut stärkehaltig ist. - 1 Ei 🥚
Das Ei sorgt für die Bindung der Kloßmasse. - 2 EL Stärke
Für eine noch bessere Bindung. - Salz
Zum Würzen der Kloßmasse und des Kochwassers.
3. Schritt-für-Schritt Zubereitung
3.1. Die Rinderrouladen
- Fleisch vorbereiten: Die Rinderrouladen flach auf einem Schneidebrett ausbreiten und von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Bestreiche jede Roulade mit einem Teelöffel Senf.
- Füllen: Auf die Rouladen je eine Scheibe Speck legen, gehackte Zwiebeln und einige Streifen Gewürzgurken darauf verteilen.
- Rollen: Die Rouladen fest aufrollen und mit Küchengarn oder Rouladennadeln fixieren, damit sie beim Braten nicht aufgehen.
- Anbraten: In einem großen Bräter das Butterschmalz erhitzen und die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten, bis sie schön gebräunt sind. Nimm die Rouladen anschließend aus dem Bräter und stelle sie beiseite.
- Schmoransatz zubereiten: Im Bräter die restlichen Zwiebeln anbraten, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren hinzugeben. Mit dem Rinderfond ablöschen.
- Schmoren: Die angebratenen Rouladen zurück in den Bräter legen, zudecken und bei mittlerer Hitze etwa 1,5 bis 2 Stunden schmoren lassen, bis das Fleisch schön zart ist.
3.2. Der Rotkohl
- Kohl vorbereiten: Den Rotkohl in feine Streifen schneiden oder hobeln.
- Anbraten: In einem großen Topf Butterschmalz erhitzen und die gehackten Zwiebeln darin glasig anbraten.
- Kohl hinzugeben: Den Rotkohl und den geriebenen Apfel hinzufügen, alles gut vermischen und kurz anbraten.
- Abschmecken: Mit Rotwein oder Apfelsaft ablöschen, Apfelessig, Salz, Pfeffer und Zucker dazugeben. Den Rotkohl bei niedriger Hitze etwa 45 Minuten köcheln lassen, bis er weich ist.
3.3. Die Klöße
- Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln in Salzwasser kochen, bis sie weich sind. Abgießen und gut ausdampfen lassen.
- Kloßmasse zubereiten: Die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder sehr fein stampfen. Mit dem Ei, der Stärke und einer Prise Salz zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Klöße formen: Aus der Masse gleichmäßige, etwa tischtennisballgroße Klöße formen.
- Kochen: Die Klöße in siedendem (nicht kochendem!) Salzwasser etwa 20 Minuten gar ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.
4. Servieren und Genießen
Sobald alles fertig ist, können die Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen serviert werden. Richte jede Roulade mit einer großzügigen Portion Rotkohl und zwei bis drei Klößen auf einem Teller an. Übergieße die Roulade mit der köstlichen Sauce aus dem Bräter.
Das Gericht eignet sich perfekt für festliche Anlässe wie Weihnachten oder ein gemütliches Sonntagsessen. Die Kombination aus der würzigen, zarten Roulade, dem süß-säuerlichen Rotkohl und den lockeren Klößen sorgt für ein Geschmackserlebnis, das alle Sinne anspricht.
5. Tipps und Variationen
- Füllung variieren: Du kannst die Füllung der Roulade nach Belieben abwandeln. Anstelle von Gewürzgurken kannst du auch Karottenstreifen oder Paprika verwenden. Wer es exotischer mag, kann Trockenfrüchte wie Pflaumen oder Aprikosen in die Füllung geben.
- Rotkohl verfeinern: Mit einem Schuss Johannisbeergelee oder Preiselbeermarmelade kannst du dem Rotkohl eine fruchtige Süße verleihen.
- Klöße verfeinern: Ein Tipp für besonders geschmackvolle Klöße: Fülle die Klöße mit ger