Sauerbraten: Ein Klassiker der deutschen Küche direkt aus Omas Küche

Sauerbraten ist eines der traditionsreichsten Gerichte der deutschen Küche und hat seinen festen Platz in den Herzen von Genießern. Dieses Gericht, das einst eine Methode war, um Fleisch haltbar zu machen, hat sich zu einem Festmahl entwickelt, das bei besonderen Anlässen serviert wird. Der würzige Geschmack und die zarte Konsistenz des marinierten Rinderbratens machen ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis für jeden, der ihn probiert. Lass uns einen Blick auf das Rezept und die Zubereitung dieses zeitlosen Klassikers werfen.

1. Die Magie der Marinade

Das Geheimnis eines guten Sauerbratens liegt in der Marinade, die dem Fleisch seinen typischen sauren Geschmack und seine Zartheit verleiht. Die Marinade besteht aus einer Kombination von Essig, Wasser, Zwiebeln, Lorbeerblättern und Gewürzen. Traditionell wird das Fleisch für mehrere Tage in dieser Mischung eingelegt, damit es den Geschmack vollständig aufnimmt.

Zutaten für die Marinade:

  • 1 kg Rinderbraten (z. B. aus der Keule oder Schulter)
  • 500 ml Rotweinessig
  • 500 ml Wasser
  • 2 große Zwiebeln, in Ringe geschnitten
  • 2 Karotten, in Scheiben geschnitten
  • 1 Lauch, grob geschnitten
  • 4 Lorbeerblätter
  • 8 Wacholderbeeren
  • 8 Pfefferkörner
  • 2 Nelken
  • 1 EL Zucker
  • 1 TL Salz

Alternative: Wenn dir der Geschmack von Rotweinessig zu intensiv ist, kannst du auch Apfelessig verwenden, um eine mildere Säure zu erreichen.

2. Die Vorbereitung: Einlegen des Fleisches

  1. In einem großen Topf oder einer Schüssel vermischst du den Rotweinessig mit dem Wasser. Gib dann die Zwiebeln, Karotten, Lauch, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Nelken, Zucker und Salz hinzu.
  2. Lege das Rindfleisch in die Marinade und achte darauf, dass es vollständig bedeckt ist.
  3. Decke den Topf ab und stelle ihn für mindestens 3 Tage in den Kühlschrank. Für das beste Ergebnis empfiehlt es sich, das Fleisch jeden Tag zu wenden, damit es die Marinade gleichmäßig aufnimmt.

3. Der Braten: Perfekt zubereiten

Nachdem das Fleisch ausreichend mariniert wurde, ist es an der Zeit, den Sauerbraten zuzubereiten. Traditionell wird das Fleisch in einem Bräter angebraten und dann langsam geschmort, um die Aromen zu intensivieren und das Fleisch butterzart zu machen.

Zutaten für den Braten:

  • 2 EL Butterschmalz oder Pflanzenöl zum Anbraten
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 EL Senf
  • 500 ml Rinderbrühe
  • 100 g Rosinen (optional)
  • 2 EL Mehl (zum Binden der Sauce)

Zubereitung:

  1. Nimm das Fleisch aus der Marinade und tupfe es mit Küchenpapier trocken. Die Marinade durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit dabei auffangen – sie wird später für die Sauce benötigt.
  2. Erhitze das Butterschmalz oder Öl in einem großen Bräter und brate den Rinderbraten von allen Seiten kräftig an, bis er schön braun ist.
  3. Füge das Tomatenmark und den Senf hinzu und röste beides kurz mit an, um die Aromen zu intensivieren.
  4. Gieße die aufgefangene Marinade und die Rinderbrühe hinzu, bis das Fleisch etwa zur Hälfte bedeckt ist.
  5. Decke den Bräter ab und lasse den Sauerbraten bei mittlerer Hitze etwa 2–3 Stunden schmoren. Wende das Fleisch gelegentlich und gieße bei Bedarf etwas Brühe nach.
  6. Wenn der Braten weich ist, nimm ihn aus dem Bräter und stelle ihn beiseite. Um die Sauce zu binden, siebe die Flüssigkeit erneut, um die festen Bestandteile zu entfernen.
  7. Vermische das Mehl mit etwas kaltem Wasser, rühre es in die Sauce ein und lasse sie kurz aufkochen, bis sie eindickt. Optional kannst du auch Rosinen hinzufügen, um der Sauce eine süße Note zu verleihen.

4. Die Beilagen: Was passt perfekt zu Sauerbraten?

Sauerbraten wird traditionell mit Kartoffelklößen, Rotkohl oder Spätzle serviert. Diese Beilagen ergänzen den würzigen Geschmack des Fleisches und sorgen für eine ausgewogene Mahlzeit. Hier sind ein paar Tipps, wie du die perfekten Beilagen zubereiten kannst:

Kartoffelklöße:

  • 1 kg mehligkochende Kartoffeln
  • 1 Ei
  • 3 EL Kartoffelmehl
  • Salz

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln in Salzwasser weich kochen, schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken.
  2. Die Masse etwas abkühlen lassen, dann das Ei und das Kartoffelmehl unterrühren.
  3. Mit Salz abschmecken und die Masse zu Klößen formen. Diese in siedendem Salzwasser etwa 20 Minuten gar ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.

Rotkohl:

  • 1 Kopf Rotkohl, in feine Streifen geschnitten
  • 1 Apfel, geschält und gerieben
  • 2 EL Gänseschmalz
  • 2 EL Zucker
  • 200 ml Apfelsaft
  • 2 EL Rotweinessig
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Das Gänseschmalz in einem Topf erhitzen, den Zucker hinzufügen und karamellisieren lassen.
  2. Den Rotkohl und den Apfel dazugeben und kurz andünsten.
  3. Mit Apfelsaft und Rotweinessig ablöschen und zugedeckt etwa 45 Minuten schmoren lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Tipps für die perfekte Zubereitung

  • Geduld zahlt sich aus: Der Sauerbraten schmeckt am besten, wenn er lange mariniert und langsam geschmort wird. Plane daher genügend Zeit für die Zubereitung ein.
  • Die perfekte Sauce: Wenn du eine besonders sämige Sauce möchtest, kannst du statt Mehl auch eine Mehlschwitze verwenden oder einen Schuss Sahne hinzufügen, um die Sauce noch cremiger zu machen.
  • Variationen: In einigen Regionen Deutschlands wird dem Sauerbraten Lebkuchen oder Printen hinzugefügt, um der Sauce eine süße und würzige Note zu verleihen. Auch Rotwein kann anstelle von Essig verwendet werden, um einen milderen Geschmack zu erzielen.
  • Aufwärmen lohnt sich: Sauerbraten schmeckt am nächsten Tag oft noch besser, da die Aromen weiter durchziehen. Du kannst den Braten also auch gut im Voraus zubereiten und kurz vor dem Servieren nur noch aufwärmen.

6. Tradition trifft auf Moderne

Sauerbraten ist zwar ein traditionelles Gericht, aber das bedeutet nicht, dass du nicht mit den Zutaten und der Zubereitung experimentieren kannst. Einige moderne Varianten fügen exotische Gewürze oder ungewöhnliche Beilagen hinzu, um dem klassischen Rezept einen neuen Twist zu verleihen. Wie wäre es zum Beispiel mit Süßkartoffelpüree oder einer leichten Orangensauce anstelle der klassischen Bratensauce?

7. Die Herkunft des Sauerbratens

Sauerbraten ist in vielen Regionen Deutschlands bekannt und beliebt, wobei jede Region ihre eigene Version des Gerichts hat. Im Rheinland beispielsweise wird der Sauerbraten oft mit Rosinen und einer süß-sauren Sauce serviert, während in Franken eine herzhaftere Version ohne süße Komponenten bevorzugt wird. Ursprünglich wurde Sauerbraten als Methode entwickelt, um Fleisch durch das Einlegen in Essig haltbar zu machen, bevor es Kühlschränke gab. Der saure Essig half dabei, Bakterien fernzuhalten und das Fleisch über einen längeren Zeitraum hinweg zu konservieren.

8. Servieren und genießen

Sobald der Sauerbraten fertig ist, kannst du ihn in Scheiben schneiden und mit der leckeren Sauce übergießen. Serviere ihn zusammen mit den traditionellen Beilagen wie Kartoffelklößen und Rotkohl. Für einen Hauch Frische kannst du auch einen grünen Salat als Vorspeise anbieten. Ein Glas Rotwein passt hervorragend zu diesem herzhaften Gericht.

Guten Appetit! 🍽️

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